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05.02.20 –
Die GRÜNE Stadtratsfraktion hatte beantragt, Mittel für ein Verkehrskonzept/einen Mobilitätsplan für die Stadt Zweibrücken im Nachtragshaushalt 2020 aufzunehmen.
Dem Vorschlag der Verwaltung folgend soll im ersten Halbjahr dieses Jahres ein Vorschlag zur Vorgehensweise erstellt, Bürgerbeteiligung/Workshops umgesetzt und ein Anforderungsprofil entwickelt werden.
Obwohl wir GRÜNE den Einstieg in ein Mobilitätskonzept im Sinne einer integrierten Verkehrsplanung für überfällig halten, hat sich die Fraktion mit einer Verschiebung in den Doppelhaushalt 2021/2022 einverstanden erklärt - wenn bis zu dessen Verabschiedung Grundlagen für die Erstellung einer solchen Konzeption eruiert werden.
Die Stadtratsfraktion von Bündnis 90/Die Grünen hält das Erstellen eines lokalen Mobilitätsplanes für dringlich. Er soll ähnlich einem Verkehrsentwicklungsplan die Zielvorstellungen für den Bereich der Mobilität darstellen und Maßnahmen und Prioritäten benennen. Ebenso wäre - ergänzend zum bestehenden Energie- und Klimaschutzkonzept - aufzuzeigen, welche Potentiale im Verkehrsbereich zur Reduktion von Treibhausgasemissionen und Verkehrslärm bestehen.
In Zweibrücken dominiert der Autoverkehr, was sich u.a. im Erfordernis großzügiger Parkmöglichkeiten im gesamten Innenstadtbereich widerspiegelt. Eine konzeptionelle Neuordnung könnte Flächen für andere Nutzungen freimachen und zu einer Attraktivitätssteigerung der Innenstadt beitragen.
Zu prüfen ist in diesem Zusammenhang, welche Wege etwa mit dem Fahrrad sicher und komfortabel zurückgelegt werden können und wo Radrouten klarer geführt und besser vernetzt werden können. Wesentliches Element eines Mobilitätsplanes muss im Übrigen die Angebots-Optimierung und Flexibilisierung des öffentlichen Nahverkehrs sein.
Mobilität entwickelt sich dynamisch, das bedarf keiner Erläuterung. Die gegenwärtigen Diskussionen um e-Autos richtet sich nur auf einen kleinen Ausschnitt der Entwicklung – denn der Wechsel zum Elektroantrieb löst allenfalls Teilprobleme.
Der motorisierte Individualverkehr erstickt die Innenstädte, im wortwörtlichen Sinn und ebenso im übertragenen. Flächen die durch Autos besetzt sind, stehen weder zur Begrünung zur Verfügung, noch als öffentlicher Raum. Fuß- und Radverkehr, öffentliche Verkehrsmittel (die selbstverständlich attraktiver werden müssen), und eine optimale Vernetzung zwischen den Mobilitäts-Angeboten können zu echten Alternativen zum Autoverkehr werden.
Ohne ein Konzept wird dies aber nur schwer möglich sein; Verkehrsplanung bliebe Stückwerk (ein Beispiel hierfür ist der Überflieger) und Potenziale der versprochenen „Wohlfühlstadt" Zweibrücken blieben ungenutzt.
(Bericht in der RHEINPFALZ/Zweibrücker Rundschau vom 8. Februar 2020)